Die diesjährige Jahreshauptversammlung fand am 31. März 2023 im Gemeindehaus Geiss-Nidda unter reger Beteiligung der Mitglieder statt.

Die Vorsitzende Karin Seum konnte über vielfältige Aktivitäten des Vereins im Jubiläumsjahr (50 Jahre NVSG) berichten. Angefangen bei den Frühjahrsarbeiten zur Absicherung der Amphibienwanderung an den Rohrwiesenteichen, über Hecken- und Baumschnitt, sowie Pflegearbeiten und der Errichtung eines Winterquartiers für Fledermäuse, bis zur Baumpflanzaktion und der Winterfütterung der Standvögel waren wieder viele Aufgaben zu erfüllen.

Zur Bereicherung des Gemeinschaftslebens in Geiss-Nidda trugen sicherlich das gut besuchte Pfingstgrillfest und die Beteiligung am 1. Geiss-Niddaer Weihnachtsmarkt bei. Die Kindergruppe des Vereins konnte vier Aktionen durchführen, an denen sich die Kinder zwischen 6 und 14 Jahren mit großem Eifer beteiligt haben.

Auch an der Aktion der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald „Wasser-Lauf für die Nidda“ beteiligte sich die NVSG mit einem Informationsstand und aktiver Öffentlichkeitsarbeit in Form eines Beitrags für die Hessenschau.

Ein Höhepunkt war der Start der Aktion „50 Bäume für Geiss-Nidda“ im Spätherbst, an der sich viele Bürgerinnen und Bürger mit Spenden und tatkräftigem Einsatz beteiligten. Auch der Bürgermeister der Stadt Nidda, Thorsten Eberhard, griff eigenhändig zum Spaten.

Positiv für den Zustand der natürlichen Umwelt in Geiss-Nidda wirkt sich das jetzt bereits 50 Jahre andauernde Engagement der Naturschützer aus. So gibt es im Unterschied zu vielen anderen Gemeinden nach wie vor intakte und gepflegte Streuobstwiesen, ja es wurden in den vergangenen Jahren sogar neue Obstwiesen angelegt. Auch Hecken sind noch in Restbeständen vorhanden und im Ort selbst gibt es naturnahe Gärten sowie Bauerngärten. Das begünstigt die Artenvielfalt, vor allem in Hinblick auf Insekten, Fledermäuse und Vögel. 35 Brutvogelarten gelten als sicher nachgewiesen, bei weiteren 30 Vogelarten lässt sich die Brut vermuten. Einige sollen hier stellvertretend genannt werden. Grünspechte und Steinkäuze aber auch Turmfalken, Schleiereulen, Haus- und Gartenrotschwänze. Zur Unterstützung der Brutvögel hat die NVSG ca. 400 Nistkästen, incl. Der 35 Brutröhren für die Steinkäuze ausgebracht, die jährlich kontrolliert und gesäubert werden. 2023 konnten 7 junge Steinkäuze beringt werden. Das hört sich zunächst gut an aber wenn man bedenkt, dass 70% der Steinkäuze das erste Lebensjahr nicht überleben, reicht dies nicht aus, um den Bestand in der Gemarkung zu erhalten.

Vielen Pflanzen und Tieren hat die langandauernde Trockenheit im Sommer mit Temperaturen bis über 35° sehr zu schaffen gemacht, vor allem haben die Amphibien wieder sehr darunter gelitten. So muss leider konstatiert werden, dass der Bestand an Erdkröten in den letzten 10 Jahren stark zurückgegangen ist und sich die Population an den Rohrwiesenteichen trotz aller Bemühungen der Helfer kurz vor dem Aussterben befindet.

Birgit Wichelmann-Werth